Boot-Partition wird nach Windows 10 Update nicht mehr gefunden
Problem:
Nach der Installation oder dem automatischem Update eines MS-Windows 10 Updates mit einem Erscheinungsdatum später als Dez. 2020 wird entweder sofort, nach einiger Laufzeit oder ggfs. nach mehreren Neustarts im blauen Boot-Bildschirm (Bluescreen) die Meldung angezeigt: „INACCESSIBLE BOOT DEVICE“. Ein Reparaturversuch mit Bordmitteln der Reparaturkonsole oder der Windows-Systemwiederherstellung ist nicht erfolgreich.
Beobachtung:
Es sind nur Geräte betroffen bei denen nicht über einen Standard-Installationsprozess installiert wurde sondern bei denen das Betriebssystem über sog. Imaging-Technologien von einem vergleichbaren, baugleichen System kopiert (OS-Clone) wurde.
Ursache:
Die Ursache des Fehlers lässt sich aufgrund der sehr allgemeinen Art des Fehlers und der Fehlermeldung und aufgrund der fehlenden Informationen seitens der Hersteller hierzu nicht zweifelsfrei eingrenzen. Es wird vermutet, dass das Zusammenspiel zwischen der bei der Betriebssysteminstallation verwendeten Imaging-Technologie, dem verwendeten BOOT-Modus („Legacy“ oder „UEFI“) und der Art des durchgeführten OS-Updates in einigen ungünstigen Fällen zum beschriebenen Effekt führen kann.
Abhilfe:
Eine Reparatur des bereits installierten Systems gelingt in der Regel nicht so, dass das Betriebssystem auf alle Fälle neu installiert werden muss. Ggfs. lassen sich vorher noch Daten über das Einbinden der lokalen Festplatte in ein externes Computersystem retten. Danach kann die Festplatte wieder im Originalsystem eingebaut werden. Nun sollte darauf geachtet werden, dass, wenn Imaging-Technologien zum Einsatz kommen, das System im BIOS-Setup nur im UEFI-Modus installiert und betrieben wird. Es sollte also die Verwendung des alten „Legacy“-Mode vermieden werden. Der in diesem Artikel beschriebene Fehler ist bei Systemen mit aktivem „UEFI“-Mode nicht mehr beobachtet worden. Wenn das System-BIOS keinen neuen „UEFI“-Mode aufweist oder aus anderen Gründen der „Legacy“-Mode verwendet werden muss, sollte darauf geachtet werden, dass das Betriebssystem nicht mittels Imaging-Technologien kopiert, sondern klassisch installiert wird. Auf diesem Weg lässt sich das beschreibende Fehlverhalten vermeiden.
Jürgen Obergfell
Jürgen Obergfell ist Gruppenleiter im Design Engineering bei InoNet und arbeitet als System Engineer seit über 25 Jahren an der Entwicklung von Embedded Computersystemen.
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