Unter einer Backplane versteht man die Rückwandplatine eines Gehäuses, das einen Industrie-PC oder sonstigen Rechner beherbergt. Eine solche Platine dient dazu, verschiedene Komponenten miteinander zu verbinden und zu konfigurieren. Dazu zählen elektronische Baugruppen wie Festplatten, CPUs oder Karten, die sich in passende Sockel einstecken lassen. Die Backplane integriert dabei zahlreiche Bussysteme, Ports und Schnittstellen.
Backplanes lassen sich flexibel mit anderen modularen Komponenten wie etwa einer Slot-CPU erweitern. Dabei handelt es sich um eine sehr kompakte Platine, die sich aufgrund ihrer geringen Ausmaße besonders gut für den Einsatz in industriellen Anwendungsszenarien wie etwa in Industrie-PCs eignet. Gerade hier ist meist sehr wenig Platz vorhanden, der optimal ausgenutzt werden muss. Die Slot-CPU wird dabei im rechten Winkel auf die Backplane gesteckt.
Platz für bis zu 20 Erweiterungskarten
Gegenüber einem Mainboard punktet die Backplane mit einigen Vorteilen: So lassen sich darauf bis zu 20 Erweiterungskarten unterbringen, während auf einem Mainboard nur bis zu sieben Karten Platz finden. Dadurch ist ein System mit Backplane wesentlich flexibler und skalierbarer als ein entsprechendes Mainboard-System. Ein weiterer Vorteil: Bei Bedarf kann durch den einfachen Tausch der Slot-CPU der gesamte Chipsatz gewechselt werden, ohne dabei die komplette restliche Hardware wie Mainboard, Arbeitsspeicher und weitere Komponenten ersetzen zu müssen.
Die Beschaffenheit und Performance von Backplanes, Slot-CPUs und weiteren elektronischen Baugruppen werden durch Standards der PCI Industrial Computer Manufacturers Group (PICMG) genauer spezifiziert. Für Industrie-PCs sind insbesondere die Spezifikationen PICMG 1.0 und die Weiterentwicklung PICMG 1.3 von Bedeutung. Zwar weisen beide Standards einen identischen physikalischen Formfaktor auf. PICMG 1.3 bietet aber im Gegensatz zum älteren PICMG 1.0 ein PCI-Express-Interface vom Board zur Backplane. So lässt sich die Bandbreite und damit auch die Geschwindigkeit der Datenübertragung signifikant steigern, was sich entscheidend auf die Leistung des IPCs auswirkt.
Paul Jensen
Paul Jensen ist Product Manager bei InoNet und verantwortet diverse Produktkategorien und Serviceleistungen.
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